03.03.2016

Der Margen-Marathon

Um profitabler zu werden, wandelt sich der Softwareentwickler zum Produktanbieter. Der Weg zu zweistelligen Renditen ist noch weit, doch erste Erfolge sind sichtbar: Umsatz und Gewinn steigen wieder

Für PSI können die Probleme der Kunden offenbar nicht groß genug sein. Obwohl in zahlreichen Abnehmerbranchen schlechte Marktbedingungen herrschen, steigen Umsatz und Gewinn des IT-Unternehmens seit Anfang 2015 wieder. In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres wuchsen die Erlöse um 7,4 Prozent auf 136,6 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sprang - allerdings von einem niedrigen Vorjahresniveau aus - um 66 Prozent nach oben und erreichte 7,2 Millionen Euro.

Kunden unter Strom

Zahlreiche Industrien nutzen die Software der Berliner: Energieversorger steuern damit ihre Netze, Rohstoffkonzerne die Förderung von Bodenschätzen, Stahlunternehmen den Produktionsfluss. In allen diesen Wirtschaftszweigen laufen die Geschäfte derzeit eher schlecht. (…) Dennoch erwartet PSI, mit einem zweistelligen Wachstum bei Auftragseingang und Umsatz ins aktuelle Jahr zu starten. Die Gründe für den Optimismus sind vielfältig. Jahrelang zögerten die Stromerzeuger Investitionen hinaus, doch mittlerweile erzwingen die erneuerbaren Energien die Modernisierung der Netze. (…) "Bereits Ende 2014 zogen die Investitionen an, liefen im vergangenen Jahr hoch und werden dieses Jahr mit den eigentlichen Systeminstallationen weiter steigen", erklärt Vorstandschef Harald Schrimpf den Mechanismus.

Bei Öl-, Gas- und Stahlkunden wiederum kürzen Rohstoffförderer und asiatische Stahlkocher ihre Ausgaben. Doch dafür investieren Rohstoffimporteure und Großhändler, während Metallkonzerne wie Tata Steel oder Thyssenkrupp mit Effizienzprogrammen auf den Preisdruck reagieren. All das stabilisiert die Nachfrage. (…)

Auszug aus Börse Online vom 03.03.2016